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1950-1957: Ölbilder



Zweimal Blumen 1953, Öl auf Leinwand, 60x85 cm Am Strand 1955, Öl auf Leinwand,
45x63 cm
Felsen am Meer 1954, Öl auf Papier, 45x63 cm

Prof. Dr. Werner Haftmann:
...Ich traf Weil um 1950 in München, als er gerade sein Malstudium bei Willi Geiger abgeschlossen hatte. Ich sah ihn oft in Gesellschaft meiner Freunde Gilles und Winter, seltener in der von Nay. Er war ein wacher, aktiver Mensch, fröhlich und hilfsbereit, ein tüchtiger Kamerad zum Reden und Trinken...

Ich glaube nicht, dass er zur Gruppenbildung neigt. Er setze mehr auf die Leistung der Einzelnen. Man sah seine Bilder auf den mehr anonymen Ausstellungen der Neuen Gruppe in München an, dann auf dem Künstlerbund. 1951 gehörte er zum Kreis um Günther Franke, ab 1955 stellt er des öfteren bei Stangl in München für sich allein aus.

Im Sommer hielt er sich gern in Südfrankreich und später in Italien auf. Das Mediterrane lag ihm sehr und leuchtet in seinem ganzen Werk immer wieder durch. Es zog ihn wohl auch zu Werner Gilles, der ein wunderbar sanfter Kolorist und ein noch wundervollerer Poet war. Ich glaube, dass ein bestimmter, zart gestimmter Farbklang, der im Werk Weil oft durchklingt, auf diese Begegnung zurückgeht, wie auch jene mythisierende, poetische Verwandlung von landschaftlichen Erlebnissen, die das Werk von Gilles so merkwürdig naiv ins Jenseitige rücken und die die Aufmerksamkeit für das „Hinter-Sinnige“ in dem jungen Maler geweckt haben mögen. Zu Fritz Winter zog ihn wohl dessen kraftvolle Umsetzung der Naturempfindung in einen, die Kräfte und Wachstumsvorgänge der bildenden Natur dicht nachvollziehenden abstrakten Formorganismus.

Diese mehr das Inhaltliche betreffenden Anstöße treten etwa um 1952 zurück. Ein Anflug von den kraftvollen Verstrebungen Beckmanns lässt sich spüren und schließlich und entschieden die baumeisterliche Härte Légers und des synthetischen Kubismus. Dieser lieferte Weil sein eigentliches Lernmaterial.